4MAT Modell
Kurzbeschreibung & Zweck:
Das 4MAT Modell strukturiert Lern-, Kommunikations- und Veränderungsprozesse anhand von vier aufeinanderfolgenden Leitfragen: Why?, What?, How?, What if?. Es verbindet Sinn, Wissen, Handlung und Kreativität und hilft dabei, unterschiedlichste Zielgruppen abzuholen – von skeptisch bis lösungsorientiert. Besonders in Strategie-Roadshows, Transformationsprogrammen oder Produkttrainings sorgt das Modell für nachhaltiges Verstehen, Anwenden und Weiterdenken.
Ereignisse
Dimensionen
Aufwand
Kompetenz
Dauer
Rahmenbedingungen & Vorbereitung 4MAT Modell
Du brauchst dafür: Ein klar umrissenes Thema, eine gemischte Teilnehmendengruppe,
Raum mit variabler Bestuhlung oder Online-Whiteboard, Story-Material (Cases, Daten, Anekdoten), Übungsformate für verschiedene Lernkanäle, Mindestens ein halber Tag Zeit, bei tiefen Transformationen deutlich mehr
Vorbereitung: Formuliere das Lern- bzw. Change-Ziel in einem prägnanten Satz und analysiere Erwartungen, Wissensstände und Befürchtungen der Stakeholder. Lege anschließend eine grobe Vier-Phasen-Agenda fest, kuratiere passendes Story- und Übungsmaterial und prüfe Technik, Raum-Setup sowie Moderationstools vorab. Digitale Workshops profitieren dabei von Break-out-Sessions und Formaten wie Lean Coffee – sie aktivieren das Publikum schon im „How“.
Wofür gut geeignet?
Das 4MAT Modell glänzt überall dort, wo komplexe Inhalte verständlich vermittelt und konsequent auf Umsetzung getrimmt werden müssen: Produkt-Pitches mit gemischten Buyer Personas, Onboardings in wachsenden Teams oder Change-Kick-offs, in denen unterschiedliche Wissens- und Motivationsgrade herrschen. Wenn innerhalb kurzer Zeit Konsens über Sinn, Faktenbasis, konkrete Umsetzung und zukünftige Experimente entstehen soll, liefert 4-MAT die passende Choreografie und steigert nachweislich Lerntransfer sowie Entscheidungssicherheit.
Fragen und Antworten
Ja. Die Reihenfolge spiegelt einen natürlichen Aufmerksamkeits- und Lernzyklus. Wird sie vertauscht, sinken Motivation und Transferleistung signifikant.
Grundregel: je 25 % der Gesamtzeit. Bei Expert:innen dürfen „What“ und „How“ dominieren, aber „Why“ nie kürzen – das untergräbt Sinn und Energie.
Absolut. Break-outs, Whiteboards und Blitz-Umfragen ersetzen Präsenzübungen. Agile Formate wie Lean Coffee integrieren das „How“ interaktiv.
Ja. Gemeinsam mit der 4L-Retrospektive entsteht ein vollständiger Lern- und Verbesserungskreislauf.
Wie kannst Du es nutzen?
Schritt 1:
Warum?
Frage zuerst: Warum ist das Thema wichtig? Erkläre in Alltagssprache, welche Probleme ohne dieses Wissen entstehen und welchen persönlichen Nutzen Zuhörende haben. Nutze zum Beispiel die 5-Why-Methode, um schrittweise tieferliegende Ursachen offenzulegen. Ein überraschender Fakt oder eine provokante Frage weckt Neugier und schafft emotionale Verbindung, bevor Fakten folgen. So erzeugst du echten Sinn und motivierst zum Weiterhören.
Schritt 2:
Was?
Nun erkläre klar und strukturiert, was genau hinter dem Thema steckt. Gib eine kurze Definition, nenne die Hauptbestandteile und zeige mit einer einfachen Grafik oder Skizze die Zusammenhänge. Vermeide Fachjargon, benutze Alltagssprache. Wiederhole Kernaussagen laut oder visuell, damit jeder sie behält. So schaffen alle dasselbe Verständnis. Nutze kurze Stichworte auf Folien, keine überfüllten Textblöcke, damit Aufmerksamkeit erhalten bleibt – länger wirkt.
Schritt 3:
Wie?
Jetzt kommt das Wie: Demonstriere Schritt für Schritt, wie das Konzept praktisch angewendet wird. Führe die einzelnen Handlungen live vor oder nutze Fotos und Videos. Lass die Gruppe mitmachen, statt bloß zuzusehen. Erkläre dabei jeden Schritt laut, nutze klare Verben. Gib sofort Feedback und ermutige Fragen, bis alle Handgriffe sitzen. Verwende reale Materialien, damit der Transfer ins Arbeitsleben leichter fällt.
Schritt 4:
Was wäre, wenn?
Fordere die Teilnehmer nun auf, das Gelernte auf ihre eigenen Situationen anzuwenden. Gib kleine Fallbeispiele oder Szenarien aus verschiedenen Branchen und lass sie Lösungen entwerfen. Diskutiere die Varianten gemeinsam, zeige Vor- und Nachteile. So verankern sie das Wissen tiefer und sehen Möglichkeiten, es flexibel einzusetzen, auch wenn Rahmenbedingungen später anders sind. Ermutige sie, Fragen schriftlich festzuhalten und nach dem Training umzusetzen.
Schritt 5:
Tu es!
Zum Schluss erstellst du gemeinsam einen konkreten Aktionsplan. Jede Person notiert, wann, wo und mit wem sie das neue Wissen erstmals ausprobiert. Formuliere messbare Mini-Ziele und ein Wenn-dann-Signal: „Wenn X passiert, dann mache ich Y.“ Plane außerdem eine kurze Rückmeldungsschleife nach einer Woche. Das sichert Verantwortung, Fortschritt und langfristigen Erfolg. Bitte Kollegen um Unterstützung und feiere kleine Erfolge, um dranzubleiben.
Das 4MAT Modell wurde in den 1980er-Jahren von der US-amerikanischen Pädagogin Bernice McCarthy entwickelt. Es verbindet Lerntheorien und Gehirnforschung, um Inhalte so zu strukturieren, dass sie alle Lerntypen ansprechen – emotional, analytisch, praktisch und kreativ.