Delegation Poker
Kurzbeschreibung & Zweck:
Delegation Poker ist eigentlich ein Kartenspiel, mit dem spielerisch Verantwortung und Entscheidungskompetenz geregelt bzw. definiert werden können.
Selbstorganisation und verteilte Verantwortung sind der Kern dieser Vorgehensweise.
Ereignisse
Dimensionen
Aufwand
Kompetenz
Dauer
Selbstorganisation und Verantwortungsübernahme gelingt nicht immer sofort. Damit können Personen, die Kompetenzen und Befugnisse abgeben und Personen, die Kompetenzen, Aufgaben und Befugnisse annehmen angeleitet werden, diese Themen bestmöglich zu besprechen und dadurch die aktuelle Teamreife zu ermitteln. Es hilft Teams die eigenen Kompetenzen zu bestimmten Sachverhalten besser einzuschätzen und macht Delegationsniveaus bzw. Delegationsstufen sichtbar.
Die Karten werden dafür nicht unbedingt gebraucht. Für den Ablauf können die Delegationsstufen (Verkünden, Verkaufen, Befragen, Einigen, Beraten, Erkundigen und Delegieren) z.B. auch auf Moderationskarten notiert werden, oder nutzt einfach die Vorlage aus dem Downloadbereich dafür.
Ein Board, welches die Delegationsstufen und die dazu gehörigen Aufgaben und Themen im Team abbildet ist sehr hilfreich. Diese Abbildung lässt sich aber auch sehr gut anders darstellen. So ist alles sehr schnell auf einen Blick erkennbar. Ihr könnt dazu auch die Vorlage aus dem Downloadbereich nutzen und es dann für euren Zweck anpassen.
Das Prinzip dahinter lässt sich z.B. auch im Team für die Kompetenzentwicklung einsetzen. Es können also nicht nur Entscheidungen sondern auch Kompetenzen nach diesem Prinzip besprochen und entwickelt werden. Seien Sie also kreativ in der Anwendung.
Es ist wie bei jedem Ablauf und bei jeder Routine – nur wenn es regelmäßig durchgeführt wird, entsteht ein signifikanter Mehrwert. Einige Teams führen es z.B. immer dann durch, sobald ein Teammitglied der Meinung ist es müsste aktualisiert werden. Finden Sie Ihren eigenen Weg!
Schritt 1:
Aufgabe/Thema vorstellen
Wie bei jedem Start sollte zu Beginn die entsprechende Aufgabe bzw. das Entscheidungsthema vorgestellt und erläutert werden. Sollte Delegation Poker nicht bekannt sein, müssen die TN natürlich über den Ablauf, die Delegationsstufen und den Sinn dahinter informiert werden um einen guten Ablauf zu ermöglichen.
Schritt 2:
Delegationsstufe festlegen
Nachdem die Aufgabe bzw. das konkrete Thema erläutert wurde, überlegt sich jedes Teammitglied unabhängig voneinander, welche Stufe der Delegation für diese Aufgabe passen würde. Sobald jeder eine Entscheidung getroffen hat, geht es in den nächsten Schritt.
Schritt 3:
Einschätzung vergleichen
Auf ein Kommando werden nun die Karten umgedreht und die Ergebnisse bzw. Einschätzungen verglichen. Das Ziel ist es, ein Ergebnis zu erhalten, dass einstimmig ist. Sind die Werte verteilt, findet eine Begründungs- und Diskussionsrunde statt.
Schritt 4:
Begründungen hören
Die Teilnehmer mit dem höchsten und niedrigsten Wert begründen ihre Einschätzung und Entscheidung. Durch diesen Austausch gewinnt das gesamte Team an zusätzlichen Erkenntnissen. Nachdem dieser Austausch durchgeführt wurde, werden die Karten wieder eingesammelt und die Einschätzung wird nochmal durchgeführt (Schritt 2+3 wiederholen).
Schritt 5:
Ergebnis festhalten
Die Ergebnisse dieser “Poker Runde” können auf unterschiedliche Weise dokumentiert werden. Viele Teams nutzen dafür das Delegation Board. Wichtig ist nur, dass die Ergebnisse allen Teilnehmern zugänglich sind und das eine einfache Form der Visualisierung dafür genutzt wird.
Jurgen Appelo war derjenige, der das Delegation Poker in seinem Buch Management 3.0 vorgestellt hat.
Hier findest du noch weitere Quellen und nützliche Tools, die dir dabei helfen diese Methode noch besser zu nutzen.
👉 Mit der DEBI-Matrix kannst du im Team die Aufgaben und Verantwortung definieren und sehr gut visualisieren. Es ist also eine gute Ergänzung dazu.
👉 Mit dem Priorisierungs-Poker kannst du deine Aufgaben mit deinem Team spielerisch priorisieren und dadurch an den richtigen Aufgaben arbeiten. Es ist ebenfalls eine hilfreiche Ergänzung.
👉 Mit Planning-Poker lernst du mit deinem Team die relative Aufwandschätzung von Aufgaben. Sehr nützlich in agilen Arbeitsformaten.
