Activity Based Costing
Kurzbeschreibung & Zweck:
Activity Based Costing (ABC) zielt darauf ab, Kosten präzise den einzelnen Aktivitäten und Prozessen innerhalb eines Unternehmens zuzuordnen. Dadurch wird eine genauere Kostenzuordnung zu Produkten und Dienstleistungen ermöglicht, was die Entscheidungsfindung und Effizienz verbessert.
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Kompetenz
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Rahmenbedingungen & Vorbereitung Activity Based Costing
Du brauchst dafür: Für die Durchführung von ABC benötigt man detaillierte Informationen über alle Aktivitäten im Unternehmen sowie die damit verbundenen Kosten und Ressourcen.
Vorbereitung: Vorbereitet werden sollten umfassende Aufzeichnungen und Datensätze zu den Aktivitäten und Prozessen im Unternehmen, einschließlich der Ressourcenverwendung und Kosten.
Wofür gut geeignet?
Das Activity Based Costing ist gut geeignet, um die genauen Kosten von Produkten, Dienstleistungen und Kunden zu ermitteln. Es hilft, kostentreibende Aktivitäten zu identifizieren und zu analysieren, um ineffiziente Prozesse zu verbessern. Darüber hinaus kann es für strategische Entscheidungen, wie Produktmix-Optimierung und Preisgestaltung, sowie für die Verbesserung der Kostentransparenz und -kontrolle eingesetzt werden. In der Fertigungsindustrie kann es verwendet werden, um versteckte Kosten aufzudecken, und im Dienstleistungssektor, um die Rentabilität verschiedener Serviceangebote zu bewerten.
Fragen und Antworten
Im Gegensatz zu traditionellen Methoden, die Kosten pauschal verteilen, weist ABC Kosten präzise den Aktivitäten zu, die sie verursachen, was zu einer genaueren Kostenabbildung führt.
ABC bietet eine genauere Kostenanalyse, hilft ineffiziente Prozesse zu identifizieren, unterstützt bessere strategische Entscheidungen und erhöht die Kostentransparenz.
Unternehmen mit komplexen Produktionsprozessen oder vielfältigen Dienstleistungen profitieren am meisten von Activity Based Costing, da es eine detaillierte Kostenaufschlüsselung bietet und z.B. Komplexitätskosten erkannt werden können.
Die Herausforderungen umfassen den hohen Aufwand für die Datensammlung und -pflege, die Notwendigkeit detaillierter Informationen und die Komplexität der Umsetzung.
Wie kannst Du es nutzen?
Schritt 1:
Identifizierung der Aktivitäten
Beginnen Sie damit, alle wesentlichen Aktivitäten innerhalb des Unternehmens zu identifizieren. Dies umfasst die Aufschlüsselung aller Prozesse, von der Produktion bis hin zu unterstützenden Funktionen wie Verwaltung und Marketing. Jede Aktivität sollte klar definiert und dokumentiert werden, um eine präzise Kostenzuordnung zu ermöglichen. Ziel ist es, alle Aktivitäten zu erfassen, die Ressourcen verbrauchen und Kosten verursachen.
Schritt 2:
Kosten für jede Aktivität ermitteln
Sammeln Sie detaillierte Daten zu den Kosten, die mit jeder identifizierten Aktivität verbunden sind. Dies beinhaltet direkte Kosten wie Material und Arbeitskraft sowie indirekte Kosten wie Energie und Verwaltungskosten. Verwenden Sie vorhandene Finanzberichte und Kostenaufstellungen, um eine genaue Zuordnung der Kosten zu den jeweiligen Aktivitäten zu gewährleisten. Dieser Schritt erfordert eine gründliche Analyse der Kostenstruktur des Unternehmens.
Schritt 3:
Bestimmung der Kostentreiber
Ermitteln Sie die Kostentreiber, die die Kosten jeder Aktivität beeinflussen. Kostentreiber sind Faktoren, die die Höhe der Kosten einer Aktivität bestimmen, wie die Anzahl der Produktionsläufe, Maschinenstunden oder Mitarbeiterstunden. Identifizieren Sie die relevanten Kostentreiber für jede Aktivität und messen Sie deren Ausmaß. Dies hilft, die Ursachen für Kosten zu verstehen und eine genauere Zuordnung zu ermöglichen.
Schritt 4:
Zuordnung der Kosten
Weisen Sie die ermittelten Kosten basierend auf den identifizierten Kostentreibern den jeweiligen Produkten oder Dienstleistungen zu. Dies erfolgt durch die Multiplikation der Aktivitätskosten mit dem Anteil des Kostentreibers, der auf das jeweilige Produkt oder die Dienstleistung entfällt. Ziel ist es, eine präzise Kostenzuordnung zu erreichen, die die tatsächliche Nutzung der Ressourcen widerspiegelt und eine detaillierte Kostenanalyse ermöglicht.
Schritt 5:
Analyse und Optimierung
Analysieren Sie die zugeordneten Kosten und identifizieren Sie Bereiche mit Kosteneinsparungspotenzial. Überprüfen Sie die Effizienz der einzelnen Aktivitäten und suchen Sie nach Möglichkeiten, Prozesse zu optimieren und Ressourcen effizienter zu nutzen. Nutzen Sie die gewonnenen Erkenntnisse für strategische Entscheidungen, wie Produktentwicklung, Preisgestaltung und Prozessverbesserung, um die Gesamtwirtschaftlichkeit des Unternehmens zu steigern.
Das Activity-Based Costing (ABC), auf Deutsch als “Prozesskostenrechnung” bekannt, wurde in den 1980er Jahren entwickelt. Die Methode geht maßgeblich auf die Arbeiten der amerikanischen Professoren Robert S. Kaplan und Robin Cooper zurück, die an der Harvard Business School tätig waren. Kaplan und Cooper entwickelten das ABC, um die Schwächen der traditionellen Kostenrechnungsmethoden zu beheben, insbesondere im Hinblick auf die Zurechnung von Gemeinkosten zu Produkten und Dienstleistungen.